Schneekoppe ist nicht nur ein Müsli, und Stonsdorf nicht nur ein Schnaps

Bericht vom 9. Tag der Sponsoren-Radtour: 19 . Mai 2003

"Gegen 8 Uhr macht mir Herr Hölzl in Nove Mesto (CR) ein gutes Frühstück und wir unterhalten uns angeregt. Gegen 8.40 Uhr Abfahrt zur tschechisch-polnischen Grenze etwa 4 km. Ein freundlicher Grenzbeamter spricht gut deutsch. Nun geht die Fahrt bei Nieselwetter Richtung Schreiberhau (Slarska Poreba): eine sehr anstrengende Strecke von etwa 15 km ständig bergan. Ich trinke viel. Das Wetter bessert sich zunehmend. Bin im Isergebirge und schaffe die 30 km bis Slarska Poreba bis 11.30 Uhr. Dort geht die Suche nach dem Hauptmann-Museum los. Eine deutschstämmige Oberschlesierin hilft mir dabei. Auch ein Ehepaar aus Freiburg, das ebenfalls dorthin will. Die beiden berühmten Brüder Gerhart und Carl Hauptmann stammen aus dem selben Ort wie ich, aus Waldenburg (Bad Salzbrunn). Anschließend suche ich noch den Bekannten von Otto Eichwald auf, der aber nicht da ist. Sein Sohn Matheus spricht recht gut deutsch.

Fahrt nach

Ober-Schreiberhau

auf dem

Iserkamm

 

 

 

 

Eine etwas verwegen aussehende Gestalt hatte mir bei der Suche geholfen. Er bekam dafür ein Trinkgeld im wahrsten Sinne des Wortes; seine Oma bezeichnete ihn auf deutsch als "Saufloch". Dann ging's etwa 10 km im 40 km/h-Tempo Richtung Jelina Gora (Hirschberg), nachdem ich die Schneekoppe, 1600m, bei gutem Wetter geknipst hatte. Gegen 15 Uhr kam ich in der schönen Stadt Hirschberg an, traf auf dem Markt einige Deutsche und hatte schöne Gespräche. Die Frage nach der Übernachtung stand an. Ich fand ein Schild "Schloss Stonsdorf" und fuhr 7 km südlich von Hirschberg in das Tal der Schlösser und Gärten. Nachdem ich gestern für 13 € ganz einfach logiert hatte, bin ich nun in einem Schloss für 160 Zloty(=80Euro) feudal untergebracht. Ich schaue in einen alten Park mit herrlichen Baumbestand und genieße die Ruhe des Abends mit Vogelgesang. Im Schloss hört man gedämpfte klassische Musik. Stonsdorf- da muss es doch klingeln! Ja hier ist der Ursprung des berühmten Magenbitters. Das Schloss hat eine sehr wechselhafte Geschichte seit dem 14 Jahrhundert.Moregn werde ich mit meinem Geburtsort Waldenburg konfrontiert. Heute gefahrene km: 70

Gesamt 895 km