Engagiert mit Don Bosco
Am vergangenen Samstag ( 13. 10. ) kehrte das Ehepaar Peter und Luise Friemel vom Jahrestreffen der etwa 70 Don Bosco Engagierten aus Bonn per Bahn nach LH zurück.
Friemel hatte nach seiner gelungenen Knie-OP vom April seine 18. Rad-Sponsorentour für Jugendprojekte der Salesianer Don Boscos seit 2001 als „ Teststrecke “ von LH nach Bonn am 10. 10. per Rennrad angetreten. Die ihm von vielen Touren bekannte Strecke ( B 58 bis Dinslaken, Duisburg – Walsum, Rheinfähre Orsoy ) führte ihn nach Büderich, wo er nach 121 km übernachtete. Der Donnerstag führte über Dormagen und Köln nach Bonn, wo er nach 216 Gesamtkilometern wohlbehalten am Don Bosco Campus neben dem Post – Tower ankam. Das Spätsommerwetter mit Rückenwind und das Fehlen technischer oder konditioneller Probleme machte ihm wie immer große Freude.
Zum Jahrestreffen waren wieder drei Projekte ausgewählt worden :
1.
Traumatisierte Kinder in Freetown / Sierra
Leone / Westafrika
Pater Jorge Crisafulli SDB, gebürtig aus Patagonien / Argentinien ist der Nachfolger von Bruder Lothar Wagner SDB, für den Friemel in den Jahren 2014 – 2017 vier Radtouren durchgeführt hat. Pater Crisafulli leitet das zentral gelegene Haus Don Bosco Fambul inmitten des Slums von Freetown und hat mit seinem Team wegen der Enge der Wohn- , Sport- und Spielmöglichkeiten Pläne für einen Umzug an den Stadtrand mit der Nähe zur Natur entwickelt. Familienanaloge Wohngruppen für jeweils Mädchen oder Jungen sollen entstehen, ferner ein Frauenhaus und eine Intensivgruppe für die Resozialisierung jugendlicher Straftäter, so dass sie nicht in das Pademba Gefängnis überstellt werden.
In einem weiteren Haus soll fächerübergreifend zur Armutslage vieler Kinder und Jugendlicher in Sierra Leone mit dem Ziel geforscht werden, der Regierung Analysen und Vorlagen für die Kinder- und Jugendpolitik zu übergeben.
Pater Crisafulli berichtete sehr konkret mit Fotos und Videos über seine Sozialarbeit im Zentralgefängnis, das für 320 Gefangene ausgelegt und mit über 2000 Menschen überbelegt ist. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die zwei Schutzhäuser, die von traumatisierten sehr jungen Prostituierten bewohnt werden und hier ihre Kindheit nachholen können.
Pater Crisafulli erreicht die Kinderfrauen bei aufsuchender Straßenarbeit und über die landesweite Notfallnummer, die seit 2001 täglich rund um die Uhr an 365 Tagen benutzt wird. Ein Teller mit Reis, auch ein zweiter wird ihnen gereicht, wenn sie nach einer Nacht am frühen Morgen ankommen. Manchmal kann der Pater auf gespendete Kuscheltiere aus Trier zurückgreifen, die den Mädchen ersten Halt geben.
Pater Crisafulli appelliert an „ brain, heart and hands “ für ihre Zukunft.
Die pensionierten Ärzte Dr. Jutta und Dr. Henning Reuter kümmern sich erneut ab Mitte Oktober 2018 in beiden Projekten um benachteiligte junge Menschen, besonders Mange um die Gewichtskontrollen und den Gewichtsschwund der Gefangenen wegen ihrer Mangelernährung.
2. „ Work for you “ im Don Bosco
Center in Köln – Mülheim
Der Einrichtungsleiter Mathias Marienfeld sowie Bruder Günter Schulz SDB berichteten von ihrer komplexen und oft schwierigen Sozialarbeit mit jungen Menschen im Brennpunkt des Kölner Stadtteils Mülheim. Neben der Hausaufgabenbetreuung und Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche werden Notfallhilfe und Beratung für gefährdete, wohnungslose Jugendliche geleistet. Im dritten Stock gibt es 7 Not – Schlafplätze bei 24-Stunden-Erreichbarkeit der Sozialarbeiter an 365 Tagen. Es gibt niedrigschwellige Angebote zur Kontaktaufnahme sowie Begleitung zu Ämtern. Eine Friseuse pflegt Gesicht und Haare von Jugendlichen, so dass ein attraktives Foto für Bewerbungsschreiben entsteht.
Der Hausmeister nimmt Jugendliche mit auf seine Reparaturgänge und vermittelt erste handwerkliche Kniffe. In der Kreativen Küche kann gebacken und gekocht werden.
Ein Raum für kreatives Gestalten mit Farben steht bereit. Das Programm „ Work for you “ hat Ähnlichkeiten mit dem in Berlin praktizierten Projekt der Bundesregierung und des Kolpingsvereins „ Respekt. Mach dein Ding. “
3.
Freiwilliges Soziales Jahr in Ost-Timor
Die 20 jährige Volontärin Klara Paszkiet berichtete von ihrem Einsatz in einem von Don Bosco - Schwestern geleiteten Waisenhaus in Ost-Timor. Über Flötenkurse und über den Aufbau einer großen Flötengruppe erreichte sie Mädchen und Jungen. Die Musik verband. Klara war auf die Sprache Temar angewiesen. Die Verständigung auf Englisch oder Französisch war nicht möglich. Klara lernte in 3 Monaten Temar und brachte den Kindern die Flötentöne bei. In einem bewegenden Video flöteten die Kinder das Weihnachtslied „ Stille Nacht, Heilige Nacht “. Im Waisenhaus gab es weder Strom noch fließendes Wasser. Klara beteiligte sich u.a. an der Speicherung von Wasser für die Körperpflege der Kinder und für die Wäschepflege . Sie half beim Waschen , Trocknen und Sortieren der Kinderkleidung. Wir sahen 130 bunte Sommerkleider und Röcke, die auf dem Steinboden des Hofes getrocknet wurden und später anhand der eingenähten Nummern arbeitsteilig geordnet wurden.
Nach dem großen Gruppenfoto fand am Abend des Treffens unter Begleitung des Mitarbeiterchores und des Orchesters eine Vesper in St. Winfried statt zum Thema „ Selig seid ihr . “ In den Fürbitten wurde die Weltlage bedacht. Anschließend konnten sich die Gäste in der Unterkirche bei einem festlichen Abendessen miteinander austauschen.
Friemel bittet um Spenden für den Aufbau des Trauma – Zentrums von Bruder Lothar SDB für ehemalige Kindersoldaten im Norden von Südsudan. Friemel bringt Zuwendungsbestätigung und Marmelade aus Früchten des eigenen Gartens persönlich mit dem Fahrrad vorbei.
Konto :
Don Bosco Mission 53113 Bonn
IBAN: DE70 3706 0193 0022 3780 23
Vermerk : Br. Lothar, Süd-Sudan, 18. Tour P.F.