Eröffnung und Segnung der Papst-Franziskus-
Arena im Zentralgefängnis von Liberia
Große Freude herrschte am Hochfest der Heiligen Petrus und
Paulus im
Zentralgefängnis in Monrovia, der Hauptstadt Liberias
(Westafrika). Die Zeit
ohne Sportstätte ist endlich vorbei. Dank der Salesianer Don
Boscos konnte
innerhalb von sechs Monaten die multifunktionale Sportanlage
mitten im
Gefängnis errichtet werden. Aus diesem Anlass traf sich die
Festgemeinde
zunächst in der Gefängniskapelle zur Eucharistiefeier. Der
Nuntius für Liberia,
Sierra Leone und Gambia, Erzbischof Walter Erbi, eröffnete und segnete
anschließend die neue Sportanlage. Danach folgten die ersten
Mannschaftsspiele im Fußball, Basketball und Volleyball.
Nach der Siegerehrung
wurde der Platz zur Tanzfläche. Bekannte lokale Musikbands
spielten auf und
ließen die an das Gefängnis angrenzenden Nachbarn die Freude
der Insassen
über die neue Arena spüren. Abschließend würdigte der Rektor
der
Salesianergemeinschaft, Pfarrer
Augustine Okeke, den Provinzial der ANN-
Provinz, Pfarrer Denis Soro SDB,
für seine großartige Unterstützung und
Ermutigung der im Gefängnis tätigen Salesianer.
Das Zentralgefängnis von Monrovia ist aufgrund der langsamen
und
schleppenden Arbeit der Justiz ständig überfüllt. Während
das Gefängnis für 325
Insassen gebaut wurde, drängen sich heute über 1.500
Gefangene in den engen
Zellen. Die Überbelegung im Zentralgefängnis führt zu einem
Mangel an
Nahrung und Wasser, mangelnden Hygienestandards und einem
Mangel an
psychosozialer Unterstützung. Diese wiederum führen zu
erhöhter Aggression
und Frustration unter den Gefangenen, was zu körperlichen und psychischen
Krankheiten und Verletzungen (Hautkrankheiten,
Unterernährung,
Depressionen usw.) führt. Es gibt keine Möglichkeiten, in
dem engen Bereich
Sport zu treiben. Nun soll die neue Arena vor allem den
Sport und damit die
Gesundheit fördern.
Die Salesianer sind seit ihrer Ankunft in dem
westafrikanischen Land 1979 im
sozialpastoralen Bereich im Gefängnis tätig. Heute arbeiten
sie täglich von
morgens bis abends mit einem vielfältigen Programm im
Gefängnis.
Unterernährte erhalten eine warme und nahrhafte Mahlzeit,
Kranke
medizinische Hilfe, Kinder und jugendliche
Gefangene werden in einem eigens
errichteten Wohnbereich psychosozial betreut und zu Unrecht
Inhaftierte
erhalten kostenlose Rechtshilfe durch Anwälte. Besonders
wichtig und gefragt
ist das seelsorgerische Angebot, das sich stark an der
Situation und den
Bedürfnissen der Gefangenen orientiert: Einzel- und
Gruppengespräche,
Bibelstunden, die Sakramente der Eucharistie und Beichte
sowie ökumenische
Gebetszeiten.