Samstag, 27.02.2021,   Westfälische Nachrichten

Hohe Spende für Bruder Lothar in Westafrika

Hilfe gegen Hunger und Krankheit

 Der Lüdinghauser Peter Friemel hat knapp 13 000 Euro gesammelt. Seit 2001 unternimmt Friemel Rad-Sponsorentouren, deren Erlös dem Engagement des Salesianer-Ordens zugute kommen.

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Seit 20 Jahren tritt der Lüdinghauser Peter Friemel in die Pedale, um die Arbeit der Salesianer Don Boscos zu unterstützen. Foto: privat

 Späte Weihnachtsüberraschung für Bruder Lothar: Der Geistliche von den Salesianern Don Boscos (SDB), der im westafrikanischen Liberia als Sozialarbeiter tätig ist, konnte sich jetzt über knapp 13 000 Euro freuen, die der Lüdinghauser Peter Friemel gesammelt hat und die Bruder Lothars Arbeit in der liberianischen Hauptstadt Monrovia zugute kommen.

Seit 2001 unternimmt Friemel Rad-Sponsorentouren, deren Erlös dem Engagement des Salesianer-Ordens zugute kommen. Im vergangenen Jahr war der Lüdinghauser zum 20. Mal für die SDB und deren Schützlinge in den Sattel gestiegen.

Wenige Tage, nachdem die WN den Spendenerlös aus dieser Tour veröffentlicht hatten – kurz vor dem Weihnachtsfest – erreichten Friemel mehrere Telefonanrufe mit der Ankündigung weiterer namhafter Spender. So habe sich der Erlös, bis dahin schon beachtlich noch einmal um eine große Summe erhöht, freut sich der Lüdinghauser im Rückblick.

Mittlerweile haben auch die Überraschungsspender die Zuwendungsbestätigung der Don-Bosco-Mission in Bonn erhalten. Friemel überreichte sie ihnen gemeinsam mit Marmelade mit Früchten aus dem eigenen Garten – natürlich per Rundtour auf dem Rennrad.

Bruder Lothar war im vergangenen Jahr aus dem Südsudan, wo er zwei Jahre lang am Aufbau eines Trauma- Zentrums für ehemalige Kindersoldaten beteiligt gewesen war, in seine Heimatprovinz Liberia zurückgekehrt.

Das westafrikanische Land gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. „Fast 75 Prozent der Bevölkerung leben von weniger als einem Dollar pro Tag“, schreibt der 44-jährige Salesianer in seinem Dankesschreiben an Friemel. Die Jugendarbeitslosigkeit berge ein großes Gefahrenpotenzial für Kriminalität, Konflikte und Gewalt. „Die Lage im Zentralgefängnis in der Hauptstadt Monrovia ist verheerend. Ursprünglich war das Gefängnis für 350 Inhaftierte geplant. Die Überbelegung mit 1100 Menschen geht einher mit Wassermangel und mangelnder Hygiene. Hunger und Erkrankungen sind lebensbedrohend. Derzeit bin ich stark damit beschäftigt, Kinder und Jugendliche aus den Gefängnissen zu holen, von denen die meisten einfach nur eingesperrt sind – ohne Ermittlungen, Anklageschrift und Verteidigung.“

Zu den Zielen der Arbeit von Bruder Lothar zählen auch die Trennung junger Gefangener von den Erwachsenen, die Sicherung der Grundbedürfnisse wie Nahrung, Zugang zu sauberem Wasser, medizinische Betreuung, rechtliche Beratung, Stress- und Gesprächstherapie. Ein Vertrag zwischen dem Staat Liberia und den Salesianern ist ein großer Erfolg: er ermöglicht den Salesianern den Zutritt zu allen Gefängnissen des Landes.

Friemel bedankt sich im Namen von Bruder Lothar und seinen Schützlingen bei den 125 Spendern in Lüdinghausen und Umgebung.