Der Dämon vom Pfarrer Mross

Bericht vom 22. Mai 2003: 1. Tag in Neisse

"Gestern abend holte mich Pfarrer Mross noch aus dem Bett zu einer Flasche Bier in seine Wohnung. Wir hatten ein interessantes Gespräch mit einem der Kapläne. Um 22.15 Uhr lag ich aber dann doch im Bett. Heute morgen um 7.30 Uhr frühstückten wir. Und um 8.15 Uhr erlebte ich eine Messe in St. Jakobus. Beeindruckt vom zahlreichen Besuch in einer Arbeitswoche (viele sind allerdings arbeitslos, 40%) und der Frömmigkeit der Menschen, schaute ich mir danach die große Kirche genauer an. Anschließend besorgte ich Telefonkarten und Ansichtskarten und war bis zum Mittagessen um 12.00 Uhr beschäftigt mit dem Schreiben. Gegen 15 Uhr hatte ich Gelegenheit, die Kinder im Clemens-Neumann-Haus zu erleben, für die ich gefahren bin: spontane, fröhliche aber recht ärmlich aussehende Kinder, die auf den Pfarrer Mross losstürmten und ihn umarmten. Ich machte einige Aufnahmen unter großem Jubel. Sie spielten, malten, machten teilweise ihre Hausaufgaben und waren von einer großen Ungestümtheit. Der Tobekeller zeigte das besonders. Sie stammen aus sehr schwierigen Familienverhältnissen und sind sehr glücklich in diesem Haus. Gerade haben sie noch gemeinsam fröhlich gesungen und gehen nun wieder nach Hause. Mit einem Kaplan, der die Gruppe mit ehrenamtlichen Caritasfrauen leitet, hatte ich ein längeres Gespräch auf Englisch. Dann kam eine junge polnische Deutschlehrerin, mit der mich unterhielt. Ich gab ihr den WN-Artikel zur Information. Nun gehe ich zum Abendessen ins Pfarrhaus. Dämon, der Hund des Pfarrers, hat alles im Griff, auch die Pantoffeln des Pfarrers. Morgen erwarten wir die 2 Busse aus Lüdinghausen mit den Offiziellen. Bin auf die nächsten Tage gespannt. Habe etwa 70 Ansichtskarten geschrieben."