Letten sind wahnsinnig entgegenkommend - manchmal auch in der Kurve

10. Tourentag 3. Mai 05

Heute war ein (fast) totaler Regentag mit teils heftigem Seitenwind aus Süd. Die beiden Bedienungen (wenig Verdienst) mit einem schönen Trinkgeld verabschiedet - und los ging's auf die 125 km Strecke von Saldus nach Riga. Hatte mich bald an den Regen gewöhnt, und es lief bei relativ geringem Verkehr ganz gut. Die A9 ist zum größeren Teil hier hügelig (wie in Südschweden) aber ziemlich gerade mit wenigen Kurven. Ausgerechnet in einer dieser Kurven kommt mir doch ein PKW durch die Luft geflogen, überschlägt sich 2x und landet 20-30 m im Acker. Großer Schreck! Ein junger Mann sitzt aber unverletzt am Lenkrad und steigt nach einer Schockminute aus. Ich rufe ihm "Help" zu. Er aber winkt energisch ab. Deshalb fahre ich weiter. In einem Bistro (wie gestern) trinke ich einen Kaffee und ein warmes Speckbrötchen und unterhalte mich mit der Frau, die mir von einer Dienststelle in Berlin einen Brief zeigt, der ihr den Verbleib (Grab) ihres Vaters nicht sagen kann. Obwohl sie doch sehr arm ist, lehnt sie mein Geldgeschenk energisch ab und sagt, ihr Vater sei Kapitän gewesen!

Fast wie in Schweden, aber diesmal völlig legal, fahre ich die letzten 15 km auf der dreispurigen Autobahn (auch andere). Die Autos dürfen nur 90, dann 70 km/h fahren. Komme gegen 16 Uhr Ortszeit in der City an und suche das beabsichtigte Hotel, das aber renoviert wird. Ein Passant nennt mir ein Hotel "Laine" in einem Hinterhof und ich bin bestens zufrieden. Gestern für 9,50 Lat und heute für 45 Lat geschlafen, heiß geduscht (eine Wohltat) gegessen, schöne Karten gekauft, mit Luise gesprochen das Fax geschrieben sowie die Karten. Bin sehr müde aber gut zufrieden. Auf dem Konto sind schon 3600 €! Morgen fahre ich gleich weiter nach Valmiera.  Das jüdische Zentrum wird mir zuviel (Suche + Zeit!).