Eine Ameise macht Peter Mut

12. Tourentag: 5.Mai 05

Gegen 7.45 Uhr bei kühlem aber trockenen Wetter in Valmiera gestartet. Die erste Station war gleich die letzte in Lettland: Valka (lettisch) und Valga (estnisch), einen geteilte Stadt, aber nicht so schlimm wie in Berlin. Nach ca. 50 km kam ich an und suchte auf lettischer Seite den deutschen Soldatenfriedhof auf. Nach stillen Gebet und Foto ab zur Grenze. Die junge Beamtin sah sich nur kurz den Ausweis an und es ging weiter. Ich machte ein Foto von der Grenzstation, und die Fahrt ging weiter Richtung Tartu, das noch 86 km entfernt ist. Die Strecke (A3) geht meist durch den Wald nur wenig kleine Orte und ist doch recht eintönig, zumal die Natur noch grau in grau ist. In Valga hatte ich keine Gelegenheit zum Geldwechsel. Im 1. Bistro am Weg bin ich auch prompt erfolglos. Auf halber Strecke habe ich aber beim nächsten Imbiss Glück: die Inhaberin kann etwas Deutsch (war 3 Monate in Stade) und nimmt nach anfänglichen Zögern meine restlichen Lat. Ich esse die mir schon bekannte Kohlsuppe und nehme einen Kaffee (14.30). Wir unterhalten uns nett. Zum Abschied gebe ich und der Küche meine restlichen Münzen aus Lettland. – Die Pausen häufen sich: es wird schwer. Eine kleine Ameise, die über das halbe Baltikum auf der Karte krabbelt, macht mir wieder Mut. Auch die aufsteigenden Lerchen sind Muntermacher! In Tartu fahre ich prompt an meinem Hotel Kautri aus dem Baedecker vorbei und muss „zurückrudern“. Schließlich lande ich in dem skandinavisch gestylten Haus (gegen 18 Uhr) und kann mit Euro (39,-) bezahlen. Habe ein ruhiges Zimmer, telefoniere mit Luise, esse ein schönes Fischgericht ( mit estnischen Kronen bezahlt: Rest von 50 €), höre das Geplapper auf estnisch eines kleinen Mädchens am Nachbartisch, schreibe das Fax und 5 Karten und bin bald in der „Falle“. Morgen Richtung Narva (ca. 200 km), dann kommt die russische Grenze, die „Stunde der Wahrheit“.

Deutscher Soldatenfriedhof

in Valka, Lettland

Lettisch-estnische Grenze

bei Valka/Valga