Wirtin knutscht Peter

14. Tourentag 7.5.05

Schlafe unruhig (Krakeeler auf Straße), aber trotzdem ganz gut. Um 5 Uhr bereits Aktivitäten in der ärmlichen Beherbergung: Stimmen, Gerenne auf dem Gang: Mir wird etwas mulmig: Ist mein Fahrrad noch da, das zwar in einem Abstellraum steht, aber man weiß ja nie... Bereits um 6.30 Uhr bin fertig für die Fahrt. Die nur Russisch sprechende Wirtin ist aber besorgt, das Fahrrad die Treppen hinauf zu schieben. Ich gebe ihr trotz ihres Widerstandes ein schönes Trinkgeld. Ihr Dank: ein Küsschen auf meine Wange! Bald ist der Ortsrand dieser doch größeren Stadt erreicht und ich sehe an der Auffahrt zur E20 (M1) eine modernen Tankstelle mit Shop. Ich nix wie hin: Kaffee und ein Baguette sind mein Frühstück. Wasser für mein „Vitamin-Doping“ und ein süßes Teilchen für unterwegs kommen dazu, außerdem ein tolles Gespräch mit dem Inhaber. Ihm zeige ich das Info- und die Pax-Christi-Botschaft für die Russen – auf russisch, was ihm sehr gefällt. Die E-20 ein Gedicht von einer neuen Straße mit Radwegabteilung (Streifen am Rand wie in Schweden) und es geht dank leichtem Rückenwind zügig Richtung Narva (50 km), was ich schon um 11 Uhr erreiche. Rufe Luise vom Stadtrand an, finde auf dem Stadtplan das von Baedeker empfohlene Hotel Vanalinn und schaue aus meinem Fenster keine 200 m entfernt nach Russland. POCCИЯ. Direkt an dem Grenzfluss Narva. Habe ein gemütliches (warmes) Zimmer für 33 € + Frühstück. Habe alle Ansichtskarten aufgekauft, Briefmarken von der Post geholt, Luise angerufen, Halbe Stunde Mittagsschlaf gehalten, den italienischen Salesianer Tabarelli in Gatchina angerufen und mich für morgen Abend angekündigt. Er will mir eine Russen namens Simeon per Rad entgegen schicken. Werde mir noch die Hermannsfeste (Festung) anschauen, im Lokal noch Karten schreiben und – schlafen.

 

 

 

Estnische Jungen

in einer

Fußballspiel-Pause

 

 

 

 

Grenzfestungen

an der Narva,

Ivangorod und

Hermannsfeste

(Russland/Estland)