Nach dem Start in Engelhartzell ging die Radtour bei bedecktem Himmel und mit Rückenwind  bestens weiter.  

In der Nähe von Linz

Relativ viele Radler waren schon unterwegs. Dreimal musste ich die Radfähre benutzen. Es war ein besonders schönes Erlebnis, über den gewaltigen Strom der Donau an das andere Ufer zu gelangen. Die meisten Radler waren freundlich und gesprächig. Ich konnte auf ziemlich idealem Untergrund ein hohes Tempo fahren : zwischen 20 und 25 km / h. Links und rechts herrliche Mischwälder, kleine Ortschaften, kurze Gespräche mit zwei  Holzarbeitern und einer Bäuerin. Wildgänse blieben seelenruhig am Radwegrand sitzen, stolze Schwäne zogen ihre Bahnen oder schliefen mit eingezogenem Kopf auf den leichten Wellen der Donau. Linz war um 13 Uhr erreicht. An einer Tankstelle aß ich einen leckeren Leberkäse mit Brötchen und trank einen Kaffee. „ Hans Moser “  aß das Gleiche. Der Mann sah wirklich wie der Schauspieler Hans Moser aus, war bloß etwas fülliger und duzte in seinem „ Moser – Genuschel “ einfach drauflos.  Ich hatte Mühe, nicht laut loszulachen.

In Mauthausen gedachte ich der vielen NS – Opfer, die dort im KZ umkamen. -

Ich suchte in Mauthausen die Post auf, um 30-er Briefmarken für Karten zu kaufen. Die Fahrt ging flott weiter, die Berge wichen flachem Land an den Ufern. An einem Haltepunkt traf ich drei nette Männer aus Würzburg,  denen ich von meiner Tour erzählte und den Startartikel gab. Vielleicht spenden sie etwas. Bisher habe ich von zwei Personen je 20,- Euro erhalten, die ich sorgfältig registrierte. Sie bekommen von mir später Post.

In Grein steuerte ich das nächste Gasthaus und wurde gleich fündig: direkt an der Donau. Nach Dusche und Auspacken der nötigen Klamotten schrieb ich Karten, aß im Nachbarrestaurant Spaghetti Bolognese, trank ein Bier, schreib weitere Karten, verfasste  den Tagesbericht und fiel stracks in die Falle.

Tageskilometer :                                134 km

Gesamtkilometer nach 10 Tagen : 1. 224 km