2. Tag bei Don Bosco in Kazincbarcika ( 31. 5. 06 )

 

Mit Pater Peter Csány hatte ich vereinbart , dass ich an diesem Tag mit nach Budapest fahren würde .

Ich stand wie immer um 6 Uhr auf und packte meine Fahrradtaschen . Beim Gang zur Morgentoilette musste ich warten , weil der Raum besetzt war . Ich kam mit den ebenfalls auf dem Gang wartenden Schüler ins Gespräch. Am Vorabend hatte viele das Fußballspiel Ungarn gegen England gesehen und waren begeistert , dass Ungarn in

England 3 : 1 gewonnen hatte . Plötzlich brach die Stromleitung im Großteil des Hauses zusammen , und wir standen im Dunkeln . Beim Frühstück in der nahe gelegenen Schule wartete Androsch schon auf mich , er  sollte mich wegen seiner Deutschkenntnisse zwischenzeitlich betreuen . Er schrieb an diesem Morgen eine Bio – Arbeit und erzählte , seine Mitschüler wollten die Arbeit nicht schreiben . Aber da müssten sie „ wohl durch “ . Gegen 8 Uhr kam Reka , die Deutschlehrerin , und wir regelten die Übergabe des Fahrrades und der Papiere mit Ambrus .

Übergabe des Fahrrades Im Lehrerzimmer (links im Bild die Deutschlehrerin Reka)

 

Sie packte dann ihrer Lehrersachen und zog mit ihren KollegInnen in das neue Lehrerzimmer um .

 

 

Gegen 9 Uhr kam dann das Fernsehteam zwecks Interview ins Direktorzimmer . Ich wurde nach Motivation und Umständen der Radtour gefragt , und Reka übersetzte . Das Rad wurde auch ausführlich gefilmt . Nach dem Interview hatte ich noch etwa 2 Stunden Zeit , die ich für eine Mittagsruhe  und das Schreiben von Ansichtskarten nutzte . Ich verabschiedete mich vom Mitarbeiter des Schülerheimes und dankte ihm für alles . Dann ging ich mit dem Gepäck in den Speiseraum der Schule . Heute gab  es eine Suppe mit Hühnerklein , Sauerkrautgulasch , ferner Kraneburger . Ich aß mit dem griechisch-orthodoxen Theologen und Praktikanten Sold , der wohl einen Praxisschock im Schülerheim verarbeiten musste . Nach dem Essen hatte ich Gelegenheit , im Internet meine Tagesberichte anzusehen , die ja während der Tour ganz treu von meiner Frau Luise per e-mail an Josef Lücking geschickt wurden , der sie dann ins Netz stellte . An dieser Stelle sei ausdrücklich herzlich gedankt : gute Teamarbeit! Um 14 Uhr ging dann in der Schule im anderen Stadtteil das Fest aller MitarbeiterInnen der Don Bosco – Schule

 ( etwa 100 Personen ) los .  Schülerdarbietungen wechselten einander ab : Tanz , Zigeunermusk , Gedichtvorträge , kleine Schulszenen ... . Der große Saal war mit zwei Tischreihen schön geschmückt und enthielt Köstlichkeiten eines Buffets . Der Direktor hielt dann eine lange Ansprache , an deren Anfang er die Radtour stellte . Er überreichte mir – zu meiner großen Überraschung – eine Urkunde und eine Reihe von Geschenken für meine Frau Luise und mich : eine wunderschöne Einkaufstasche , die in der Näherei der Schule gefertigt wurde , ein Freundschaftsband und eine Schlüsseltasche aus der Schuhmacherei , einen geschmiedeten Leuchter aus der Metallabteilung , eine CD – Rom mit Bildern von der Schule, eine Flasche Tokaji – Wein und einen Anstecker der Salesianer Don Boscos ( SDB ) . Ich war so gerührt , dass ich dem Direktor zwei Küsschen gab , wie es in Ungarn Sitte ist . Auch Reka bekam für ihre Betreuung zwei Küsschen . Nach der Veranstaltung verabschiedete ich mich von Ambrus und Reka und vielen Anderen und fuhr mit Gesa ( Salesianerbruder ) und Attila

( Pädagogischer Leiter der ungarischen Provinz ) nach Budapest . Wir fuhren etwa 150 km , zunächst durch Hügelland , dann durch die ungarische Ebene und durch Weingebiete . Wir kamen gegen 19 Uhr in der ungarischen Hauptstadt im Provinzialat der Salesianer Don Boscos gut an . Beim Abendessen lernte ich den Provinzial P. Hawasky kennen , der gut Deutsch spricht , und eine Reihe fröhlicher Vietnamesen und Inder , die in Budapest Ungarisch lernen und zum Teil schon in der Seelsorge als Priester arbeiten . Wir hatten viel Spaß miteinander .

So ging auch dieser Tag in der Reihe unvergesslicher Tage zu Ende .